Architektur-Fotografie und Perspektivkorrektur im Kloster Zlata Koruna an der Moldau – BAYERWALDTEAM

Eine gotische Klosteranlage ist ein sehr gut geeignetes Anwendungsthema für die Architekturfotografie. Die verschiedenen Baustile in der Kunstgeschichte haben jeweils eigene Spezifika und Charakteristika – immer andere Anforderungen an die Umsetzung. In dieser Wanderung durch den Bayerischen Wald und den Böhmerwald habe ich als Experiment ein Objektiv zur Perspektivkorrektur mit dabei und die meisten Bilder sind genau mit diesem SHIFT Objektiv entstanden – ein Canon TS-E 24mm f/3.5.

Die gotische Anlage des Zisterzienserkloster bringt gleich zwei wesentliche Eigenschaften zusammen – Einfachheit im Bau und wenig Platz auf dem Gelände. Die Gotik war noch sehr stark vom Schutz des Klosters gegen äußere Angriffe geprägt, was zu einer Burg-artigen Bauform geführt hat. Platz war kostbar und selten, gleichwohl sollten die geistlichen Gebäude dem gotischen Grundsatz des Strebens in den Himmel zu Gott folgen.

Dies ist die Kapelle der Heiligen Schutzengel in Zlatá Koruna.

Innerhalb des Klostergeländes finden sich so sehr schöne Gebäude, welche hoch sind, aber der Platz zum üblichen Fotografieren einfach nicht dazu da ist. das Kloster war und ist einfach nicht größer in der Anlage. Fotografieren wir mit dem SHIFT Objektiv und korrigieren dabei die sonst auftretenden „stürzenden Linien“ was der Huldigung zu Gott auch nicht zuträglich sei.

Unter dem schattenspenden Baum, kommt gerade auf der Schattenseite dieses rot gefärbten und sehr hohen Gebäudes sehr schön zur Geltung. In den Konvent eingebunden, sticht dieses rote Gebäude fotografisch unmittelbar ins Auge, hier wären die üblichen „stürzenden Linien“ dem Bildmotiv sehr abträglich.

Aus dem Wirtschaftshof der Abtei aus, ist die Kapelle der Schutzheiligen schon wieder fast unscheinbar – eben der Einfachheit geschuldet.

 

Die Brauerei im Kloster Zlata Koruna hat schon einen Festungscharakter

Wohl auch zum Schutz des Bieres, des Kosters und seiner Bewohner, in den weiten und dunklen Wäldern an der Moldau. Von der Brauerei ist jetzt nichts mehr übrig, die Gebäudeteile des Wirtschaftshofes zeigen die lange Geschichte dieses Klosters an der Moldau sehr gut.

Eine enge Gasse führt um die Brauerei herum und zeigt geometrische Bauelemente an eine Burg erinnernd. Die schmalen Wege und die engen Plätze lassen die Fotografie mit Perspektiv Korrektur zur Blüte werden.

Die Gebäudeteile aus der Gotik haben zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten der Perspektivkorrektur, um den Eindruck bei den BetrachterInnen des Bildmotivs eigentlich ganz natürlich und einfach zu zeigen. Mit der Betrachtung gleich mehrerer dieser perspektivkorrigierten Bildmotive im unmittelbaren Zusammenhang, fällt den meisten BetrachterInnen die ungewöhnliche Darstellung erst auf. An die konvergierenden Linien hat man sich in der Betrachtung scheinbar schon gewöhnt, so dass das fehlen dieser, wiederum eine Aufmerksamkeit und positive Überraschung erzeugt.

Nicht alle Bildmotive mit Perspektivkorrektur werden gleich auf Anhieb zu einem wunderbaren Bildmotiv. Auch hier zahlt sich die Anwendung in der Praxis und das kontinuierliche Üben aus. Nach einiger Zeit, ist das Fotografieren mit dem SHIFT Objektiv auch nicht komplizierter als mit normalen Objektiven. Die Bildergebnisse jedoch, lassen sich bei solchen Motiven nicht mehr wirklich vergleichen. Probieren Sie es doch einmal aus, es wird auch Ihnen gefallen.

 

Die Abtei des Klosters im barocken Baustil

Die Abtei war der Amtssitz des Abtes und damit auch der Verwaltung des Klosters Zlata Koruna.

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