Abseits der Nationalparkstraße im Bayerischen Wald – Großer Filz

Sommerzeit ist im Waldgebirge auch oft Zeit für Gewitter. seit Tagen hängt das Gewitter mit hohen Cumulonimbus Wolken über dem Grenzkamm des Bayerischen Waldes. Wir möchten sehr gerne die paar freien Tage nutzen, um wieder einmal auf einer Berghütte zu übernachten. Das ferne Grollen unter den hoch aufragenden Wolken den ganzen Tag über und die weithin sichtbaren Gewitterwolken sind ein schlechter Wetteranzeiger für Tage auf einem ausgesetzten Gipfelgrat – das ist uns viel zu gefährlich und entscheiden uns für eine Alternative.

Neue Sichten entdecken anstelle Gipfel-Gipfel-Gipfel

Die 5 Tage im Bayerischen Wald stehen dann einfach unter einer ganz anderen Zielsetzung. Nicht olympisch, sondern ganz bewusst die Seiten des Bayerischen Waldes entdecken, für die wir auch nach 25 Jahren noch keine Zeit und Muße hatten.

An der Nationalparkstraße bei St. Oswald-Riedelhütte liegt unmittelbar hinter der Nationalparkstraße der Große Filz – ein wunderschönes Biotop und Fotoeldorado für den sehenden und fotografierenden Naturliebhaber.

In Bayern werden die Hochmoore als Filze bezeichnet.

Hochmoore sind ganz besondere Biotope, sehr artenreich und fotografisch wunderschön. An diesem tag widmen wir die Aufmerksamkeit den Schönheiten im Großen Filz und sollten nicht enttäuscht sein.

Hochmoore werden aus den Niederschlägen gespeist und haben keine Verbindung zu
Grund- oder Fließgewässern.
Das Nährstoffangebot kommt aus der Luft und dem Regen - diese kargen 
Lebensumstände lassen nur ganz besondere Arten wachsen. Hochmoore sind äußerst 
sensible Lebensräume, bringen aber einen ganz wesentlichen Beitrag zum CO2 Haushalt.

Nah- und Makrofotografie dominiert im Hochmoore – es heißt dabei immer auf dem Bohlenweg zu bleiben. Das Hochmoor reagiert sehr sensibel auf Trittschäden – auch Fotografen müssen hier Disziplin halten.

An jedem Schritt ein neues Fotomotiv

Sich fotografisch zurück zu nehmen muss kein Verzicht sein. Reduktion bedeutet auch gleichzeitig Fokussierung im Thema und in der Technik. Jetzt steht die fotografische Umsetzung dieser weitgehend unbekannten Landschaft im Hochmoor im Mittelpunkt. Als Dachauer kennen wir ausführlich die bayerische Moos- und Filzlandschaft.

In Bayern werden die Niedermoore als Moos bezeichnet.

Weite Teile des Dachauer Landes sind das Dachauer Moos, also eine Niedermoorlandschaft am nördlichen Rand der Münchener Schotterebene. Im Übergang vom Frühling in den Sommer blühen die vielen Pflanzen die kurze Phase mit vielen Formen und Farben. Die jungen Triebe der Fichten und Tannen sind noch hellgrün und so ergeben sich nach jedem Schritt wieder neue faszinierende Fotomotive.

Der Bayerische Wald einmal (wieder) anders gesehen.

Schon in unseren Diashows über den Bayerischen Wald und den Böhmerwald waren die Besucher von unseren unzähligen Bildern von den kleinen Motiven begeistert. Motive die ein normaler Waldgeher gar nicht entdeckt und meist unbeachtet vorüber geht.

Das Wetter passt und das Licht auch – jetzt wollen wir uns mal ganz diesen kleinen Motiven im Bayerischen Wald widmen, ohne die eine erzählte Geschochte immer mit Lücken zurück bleibt.

 

Wald, Natur, Landschaft und die vielen kleinen Überraschungen

Einen Fotoausflug in das Filz kann man sich vornehmen, aber nicht wirklich planen. Des Licht wechselt ständig und eigentlich ist gerade eine bedeckte Bewölkung mit dricken regenwolken viel passender in dieser Landschaft als strahlender Sonnenschein.

Langsam und mit viel Umsicht bewegt man sich in dem Biotop. Hinter jedem Schritt könnte das nächste Motiv warten – und es wartet auch auf den Fotografen und Naturleibhaber der sich die Zeit zum Beobachten und zum aktiven Sehen auch nimmt.

Klein und unscheinbar sind die Motive – doch mit dem Auge des Fotografen und einem Makroobjektiv werden Kunstwerke der Natur daraus.

Ein Bach – quert unter einer alten Brücke den alten Fahrweg am Rande des Filzes. Hier wartet das Motiv auf den Fotografen. Mit Hingabe und der richtigen Muße kann man hier eine Stunde verbringen und es wird nicht langweilig. Ein Blick zur Seite – da ist schon wieder das nächste Motiv.