„Aus der Welt der Waldeinsamkeiten“ im Böhmerwald – Forstbezirk Pürstling am Lusen

Vom Gipfel des Lusen im Nationalpark Bayerischer Wald fällt der Blick nordwärts nach Böhmen auf den Forstbezirk Pürstling. Ein einsamer Bauernhof liegt in 1100 m ü.N.N. am Südhang einer Hügelkette und blickt genau auf den Gipfel des Lusen.

In den 90er Jahren war das BAYERWALDTEAM mit DIASHOWS im Analogen Bereich im bayerischen Wald unterwegs und zeigte in Multivisions Shows die Schönheiten des Bayerischen Waldes und des Böhmerwaldes dem interessierten Publikum- Einer meiner Diashows hieß:

Waldeinsamkeiten

nach den Szenen des Romanes vom tschechischen Schriftsteller Karel Klostermann: „Aus der Welt der Waldeinsamkeiten

Das Cover des Buches zeigt ebendiesen Pürstling Hof von Norden aus, mit Blick auf den dahinter liegenden Lusen.

Der Heimatroman erzählt das schwierige und beschwerliche Leben der Menschen im Böhmerwald im 19. Jahrhundert. Ausgesetzt der Härte der Natur und vor allem des Winters und der Abgeschiedenheit hier am letzten Zipfel von Böhmen, an der Grenze zu Bayern, am höchstgelegenen Teil des Grenzkammes.

Der Forstbezirk Pürstling und der Bauernhof am Pürstling ist ein zentraler Ort dieser Handlung von Karel Klostermann erzählt.

Er liegt in den unendlichen Wäldern zwischen dem Rachel und dem Lusen, ganz in der Nähe der Grenze zwischen Bayern und Böhmen.

 

Sonnenaufgang im Land des Lusen

Eine Übernachtung auf dem Schutzhaus auf den Bergen des Grenzkamms eröffnet immer die Möglichkeit, den Sonnenuntergang und den Sonnenaufgang in einer ganz besonderen Art und Weise miterleben zu können. Natürlich bringt das auch immer ganz außergewöhnliche Fotomotive mit sich, die sich dem normalen Betrachter sehr oft verschließen.

Die Sonnenuntergänge sind dabei sehr oft besonders imposant, wenn die glutrote Sonne in einem Meer aus Farben am Horizont verschwindet und dies mit aller Kraft des himmlischen Gestirns eindrucksvoll zur Schau stellt.

Dagegen sind die Sonnenaufgänge vermeintlich weniger spektakulär hier im Bayerischen Wald. Über Nacht liegt auch im Hochsommer viel Feuchtigkeit in den ausgedehnten Waldbereichen, so dass die Luft ganz frühmorgens noch relativ feucht ist. die Sonne geht daher selten vollkommen klar und prächtig am Horizont wieder auf – das ist dann eher im Winter der Fall.

Fotografisch bedeutet dies, aus dieser Szenerie das Bild auch als Fotograf herausholen, das man sich vorstellen kann. Das Bild oben ist so ein Fall, diese extreme Gegenlichtsituation mit einem starken Überstrahlen und Reflexionen im Objektiv ermöglicht diese weiche und Lichtdurchflutete Szenerie zu (er-)schaffen und damit dem Sonnenaufgang ein entsprechendes Bild zuzuordnen.

 

Morgennebel am Pürstling

Über die Jahrhunderte und auch den eisernen Vorhang im Kalten Krieg bliebt der Pürstling erhalten und die Wanderer am Lusen konnten hinübersehen zum Pürstling. Seit 30 Jahren ist die Grenze passee und der Pürstling ist immer noch da.

An diesem Morgen im Sommer genießen auch wir als Landschaftsfotografen den Morgen mit einem herrlichen Sonnenaufgang und dem nahen Blick über das Blockmeer des Lusengipfels zum Pürstling. Das lange Hochtal bis zur Grenze zu Bayern und dem ehemaligen Grenzübergang „Blaue Säulen“ liegt noch im morgentlichen Talnebel, die Kälte der Nacht fließt ins Tal und sammelt sich dort über Nacht. Die feuchte Luft aus dem Moorgebiet und dem Maderbach sorgt für viel Feuchtigkeit die im Talnebel kondensiert und ein schönes fotografisches Schauspiel liefert.

 

Vom Lusen zum Pürstling

Der Gipfel des Lusen auf bayerischer Seite empfängt den neuen Morgen mit dem goldenen Licht. Das Gipfelkreuz blickt mit der Jesus-Figur genau nach Osten und begrüßt jeden Tag auf’s Neue jeden Morgen, so auch Heute.

der Blick streift schon jetzt vom Gipfelkreuz in das Land des Bayerischen Waldes, die Täler liegen noch im Halbdunkel. Nur hier oben auf dem Gipfel ist der neue Tag schon angekommen und die warmen ersten Sonnenstrahlen tuen gut im Gesicht. Die Nacht war Kalt und so ist auch der Morgen hier in 1373 m Höhe.

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