BAYERWALDTEAM auf Fototour im Granit Steinbruch in Wotzdorf

Die interessantesten Fotothemen liegen oft direkt vor der Haustüre. Über viele Jahre sind wir reflexartig bei schönem Fotowetter in den Bayerischen Wald, den Nationalpark und den Grenzkamm ausgeschwärmt.

In Wotzdorf liegt mitten im Wald versteckt der Granit Steinbruch von Kusser

Wir hatten nur zwei Stunden Zeit, ein Remake eines wunderbaren Fotoausfluges aus den 90er Jahren. Wir waren schon früher mal da und damals war der Kusser Steinbruch wie in einem Dornröschenschlaf. Die Industriemaschinen des Schotterwerkes waren teilweise abgebaut und irgend etwas zwischen Reportage Fotografie und Lost Places Fotografie. Das Granitwerk in Wotzdorf erzeugt Granit-Schotter in unterschiedlichen Größen und wird in einem gigantischen Steinbrecherwerk in immer kleinere Schottergrößen gebrochen und wieder klassifiziert und über Fördersysteme in das folgende Brecherwerk transportiert.

Jetzt zeigt sich der Steinbruch wieder aktiv, die Maschinen sind erneuert. Gründe genug dem Bruch an einem Feiertag einen Besuch abzustatten.

Ein Steinbruch ist ein Wirtschaftszweig der die Härte der Arbeit eindrucksvoll darstellt. Granit, der Stein aus der Erde wehrt sich so massiv gegen den Abbau, dass der Granit mit aller Kraft und Energie der Erde entrissen werden muss. Die Maschinen zeigen durch die Größe und den massiven Aufbau die Härte des Wirtschaftszweiges. Tagsüber wird gesprengt und wieder neuer Granit dem Verarbeitungsprozess zugeführt. Jeden Tag, jede Stunde.

 

Vor 20 Jahren prägte noch Steinhauerhütten das Bild im Steinbruch

Die Granitsteinblöcke wurden von den Arbeitern in Handarbeit in Form gebracht. Das langjährig geübte Auge des Arbeiters war wichtig für den Arbeitsprozess. Pflastersteine und andere Produkte des Granitsteinhandwerks wurden noch in den Steinhauerhütten durch harte Arbeit des Handwerkers aus dem Granit rausgebrochen.

Mit dem Strukturwandel in den 80er/90er Jahren verschwanden diese Steinhauerhütten durch weitreichende Arbeitsplatzvorschriften. Heute sind die Hütten noch Geräteschuppen und Maschinen machen die verbliebene Arbeit. ein Wirtschaftszweig und eine Region verändert sich.

 

Steinbrüche sind Inseln in der Naturlandschaft

Steinbrüche sind Arbeitsplätze einer Industriekultur  mit täglicher Arbeit in der Natur mit den Produkten aus der Natur. Umgeben sind die Steinbrüche von wunderschöner Natur, da die Kulturlandschaft gehörig Abstand zu den Steinbrüchen hält. Ein Steinbruch ist laut, gefährlich und frisst sich in die Landschaft – da tut Abstand gut.

Ein wunderschöner Naturraum zwischen dem Steinbruch und der restlichen Kulturlandschaft entsteht.

Auch dies gilt es fotografisch zu erforschen und mit zauberhaften Bildern nach Hause zu bringen.
Schön war der Foto-Walk an einem Feiertag ohne Betrieb im Umfeld des Steinbruches. Bitte immer beachten, der Steinbruch ist ein Betriebsgelände wo es gefährlich zugeht:

  • es wird gesprengt
  • große Maschinen fahren auf dem Gelände
  • Abbruchkanten im Gelände
  • große und schwere Granitsteine werden bewegt.

An einem Betriebstag haben Fotografen absolut nichts auf dem Betriebsgelände verloren, das ist viel zu gefährlich. Wir sind daher an einem Feiertag ohne Betrieb auf dem Gelände auf Fotostreifzug gegangen.